Zentralbild / Stöhr / 13.7.1963 / 6. Prozeßtag vor dem Obersten Gericht der DDR.

Am 6. Prozeßtag des 1. Strafsenats des Obersten Gerichts der DDR gegen Globke am 13.7.1963 wurden die Germanisierungsverbrechen der Faschisten in den von ihnen okkupierten Ländern mit der Beweisaufnahme weiter verhandelt. Insbesondere wurden die Praktiken Globkes und seiner Komplizen in Polen erörtert, ausserdem kamen erstmals sowjetische Zeugen zu Wort.

UBz: Grosses Aufsehen bei den Prozeßbeobachtern und Gästen erregte das Auftreten von zwei sowjetischen Zeugen, die als Hauptbeteiligte an den damaligen Verhandlungen authentische Einzelheiten über die widerrechtliche Angliederung des Memelgebiets im März 1939 durch Nazideutschland und über den maßgeblichen Anteil des Angeklagten Globke an den faschistischen Germanisierungsverbrechen in diesem Gebiet aussagten. Es handelte sich um den damaligen Aussenminister der litauischen Regierung, Juozas Urbschys, und den damaligen Rechtsberater im litauischen Innenministerium, Antanaz Jokobas, der die Verhandlungen mit Globke über den Vertrag zur Regelung der Staatsangehörigkeitsfragen im okkupierten Memelgebiert führte, A. Jakobas (rechts) bei der Aussage [Anm. BArch: Foto zeigt Juozas Urbsys]. Links: der Dolmetscher.